Überherrner Bürgermeisterin Anne Yliniva-Hoffmann, Wirtschaftsminister Jürgen Barke, Landrat von Saarlouis, Patrik Lauer und die Geschäftsführung der Strukturholding Saar (SHS), Rita Gindorf-Wagner und Thomas Schuck, haben am Donnerstag, 14.09.2023 die Inhalte und Hintergründe der Entwicklungsvereinbarung für die Gemeinde Überherrn präsentiert.

“Die Gemeinde Überherrn ist mit dem Standort Linslerfeld und der dort geplanten Ansiedlung ein Schwerpunktstandort der Transformation im Saarland. Zugleich ist die Gemeinde Überherrn auch mehr als dieser künftige Industriestandort. Wir wollen für die Bürger/innen, die bereits hier leben und auch für die, die hierher kommen werden, eine Gemeinde sein, in der man gerne lebt. Das heißt: Arbeiten, Wohnen, Familie, Infrastruktur betrachten wir als Gesamtbild und entwickeln dieses ganzheitlich. Die Gemeinde Überherrn will in der Lage sein, die Ansiedlung und die damit verbundenen positiven Folgewirkungen aufzunehmen. Und das bedeutet ganz konkret die infrastrukturellen Voraussetzungen zu schaffen und vorausschauend die absehbar wachsenden Bedarfe aufzugreifen. Ich bin der Landesregierung außerordentlich dankbar, dass sie diesen ganzheitlichen Ansatz teilt und wir gemeinsam mit Unterstützung durch den Landkreis die Gemeinde Überherrn in ihrer Gesamtheit entwickeln”, so die Bürgermeisterin.

Die Entwicklungsvereinbarung definiert Anpassungsmaßnahmen und Umsetzungsschritte, die im Kontext der geplanten Ansiedlung erforderlich sind. Dabei gibt es fünf Themenschwerpunkte:

  1. Gewerbliche Erschließungsmaßnahmen
  2. Wohnbauprojekte
  3. Planerische Unterstützung der Gemeinde
  4. Bildung und Betreuung
  5. Verkehrsinfrastruktur und Daseinsvorsorge

Die Entwicklungsvereinbarung sieht beispielsweise die gewerbliche Entwicklung der Fläche „Kunzelfelder Huf III“ zusammen mit der Erschließung des „Linsler Feldes“ vor. Auf der Fläche Kunzelfelder Huf III ist die Ansiedlung von kleinen und mittleren Betrieben vorgesehen.

Im Zuge der Realisierung des SVOLT-Projektes wird die Nachfrage absehbar im Hinblick auf einen steigenden Bedarf an arbeitsplatznahen Wohnmöglichkeiten wachsen, so dass die Schaffung von Wohnbauland und Mietwohnraum erforderlich ist. Die Gesellschaften Woge Saar und die LEG Saar werden eigenwirtschaftlich sowohl Bauflächen erschließen als auch eigene Wohnungsbauprojekte entwickeln. Konkret geht es zum Beispiel um die Erschließung der Wohnbaufläche „Saarstahl/Wohnstadt“ und der Wohnquartiersentwicklung „Langfeld Ost“. Zudem sollen weitere Flächen in enger Abstimmung mit den lokalen Gremien für eine künftige Entwicklung in den Blick genommen werden.

Bei der weiteren Planung im Zusammenhang mit der SVOLT-Ansiedlung wird die Gemeinde durch die SHS unterstützt. Dies umfasst auch Themen wie beispielsweise den Neubau einer Freiwilligen Ganztagsschule an der Grundschule Berus und in Überherrn, Erweiterungen oder Neubauten von Kindergärten in Felsberg und Wohnstadt.

Im Themenbereich Verkehr wird die Verkehrsinfrastruktur in den Fokus genommen. Dies umfasst Themen, die den Landesbetrieb für Straßenbau (LfS) betreffen. Dabei geht es um die Sanierung von Ortsdurchfahrten, Fahrradschutzstreifen und Querungshilfen zum Beispiel an der B405. Ebenfalls wird das Radverkehrsnetz der Gemeinde ganzheitlich in den Blick genommen und ausgebaut. Auch eine ÖPNV-Anbindung der Industrie-/Gewerbegebiete wird anvisiert.

Die Entwicklungsvereinbarung soll im Zuge der Gemeinderatsbefassung mitberaten und verbindlich durch alle Partner im Dezember in der Sitzung des Gemeinderates gezeichnet werden.

Die einzelnen Maßnahmen der Entwicklungsvereinbarung werden je nach Themenschwerpunkt in den unterschiedlichen Budgets der jeweiligen Partner eingeplant. Der konkrete Umfang ist abhängig von den jeweiligen Umsetzungsschritten in dem jeweiligen Projekt.

Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitales und Energie, Jürgen Barke:
„Die geplante Ansiedlung des Unternehmens SVOLT in Überherrn bringt für die Gemeinde neben vielen Chancen auch Herausforderungen mit sich. Daher hat die Landesregierung die Verabredung getroffen, die Gemeinde im Interesse der Bürgerinnen und Bürger noch stärker aufzuwerten. Es steht außer Frage, dass wir der Gemeinde bei diesem riesigen Ansiedlungsprojekt unter die Arme greifen müssen. Wir wollen hier gemeinsam strategisch vorangehen und Überherrn bei seiner Entwicklung als Standort der Transformation zukunftsfest machen.”

Landrat von Saarlouis, Patrik Lauer:
“Alle Beteiligten haben hier für die Gemeinde Überherrn ein sehr gutes Paket geschnürt, das nun zeitnah die Ansiedlung von SVOLT flankieren soll. Auch für uns als Landkreis ist es klar, dass wir die Menschen vor Ort in Überherrn unterstützen, denn die Ansiedlung von SVOLT ist für uns als Industrielandkreis essentiell und die Schaffung von hunderten Arbeitsplätzen gerade nach der geplanten Schließung unseres Fordwerks unverzichtbar.”

Geschäftsführung der Strukturholding Saar, Rita Gindorf-Wagner:
„Die SHS mit ihren Töchtern sieht sich hier als Partner für die Gemeinde und den Landkreis. Wir stehen gerne bereit, um im Zuge des Ansiedlungsvorhabens zu begleiten und zu unterstützen.“

© Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitales und Energie

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